Die unterirdische Stadt Kaymaklı in Kappadokien
Wir hatten viel von diesen unterirdischen Städten in Kappadokien gehört und selbstverständlich wollten wir diese auch persönlich erkunden. Die unterirdische Stadt Kaymaklı war unsere erste Erfahrung.
Ein grosses Portal empfing uns am Platz vor der unterirdischen Stadt. Vor dem Eingang gab es zahlreiche Souvenierläden, die ihre Waren anboten. Der Eingang selbst war touristengerecht mit Kasse und Eingangssperre versehen.
Hier vielen uns auch einige Warnhinweise auf, die unterirdische Stadt nicht zu betreten, wenn man unter Asthma, Bluthochdruck und Platzangst leidet. Man schiebt diese Warnhinweise achtlos beiseite..., so schlimm kann es doch nicht werden, oder?
Na dann mal los, ab durch die Mitte und rein in die unterirdische Welt. Die ersten Höhlen und Gänge waren noch einigermassen aufrecht zu gehen. Hier befanden sich vermutlich in frühchristlicher Zeit Stallungen und Lagerräume. Gut ausgeleuchtet und mit Hinweisschildern versehen, durchschritten wir einen Raum, der als Kirche genutzt wurde..., in der Mitte befand sich ein Taufstein. Ein Wohnzimmer, eine Gemeinschaftsküche mit Kochstelle, ein Weinkeller, Vorratsräume, Schlafräume, Aufenthaltsräume und sogar Grabstätten, die mit einem endlosen Tunnelsystem miteinander verbunden sind.
In der Anlage stösst man immer wieder auf riesige Verschlusssteine, mit denen bei Gefahr wie Angriff und Feuer die Gänge verschossen wurden. Ein ausgeklügeltes Belüftungssystem sorgt auch heute noch für eine gute Sauerstoffzufuhr bis in die tiefsten Stockwerke.
70 bis 85 Meter tiefe, senkrechte Schächte reichten bis an das Grundwasser und sicherten so die Wasserversorgung der Anlage. Nach realistischen Schätzungen haben hier bis zu 2.000 Menschen gelebt. Bisher sind 36 unterirdische Städte in Kappadokien bekannt. Eine davon ist Kaymaklı. Diese liegt im gleichnamigen Dorf nur 20 km von der Provinzhauptstadt Nevşehir entfernt. Anfang der 1960er Jahre wurde diese untersucht und für den Tourismus eröffnet. Für die Besucher wurden 5 der 8 Stockwerke beleuchtet und begehbar gemacht. In antiker Zeit soll ein Verbindungstunnel zur zwölf Kilometer entfernten, ähnlich großen unterirdischen Stadt von Derinkuyu existiert haben, er konnte aber noch nicht nachgewiesen werden.
Es war eine beeindruckende Erfahrung die wir gemeinsam erleben durften. Aber es zeigte uns auch, dass die Warnhinweise am Eingang nicht ganz unbegründet waren. Der Weg ist doch ziemlich anstrengend und beklemmend aber auch schön und interessant...
Schaut es Euch an, es lohnt sich...
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Come to Turkey and enjoy it...!